PM, 20.05.2010
Schweizer Anti-Atom-Initiativen veranstalten am Pfingstmontag, 24. Mai 2010 einen Protestumzug von Aarau nach Olten vorbei am Atomkraftwerk Gösgen – Däniken. Zusammen mit über 80 schweizerischen, deutschen, österreichischen und französischen Organisationen und Gruppen unterstützen die Südwestdeutschen Anti-Atom-Initiativen diesen Atomprotest gegen den Neubau von drei neuen Atomkraftwerken, gegen den Betrieb der vorhandenen Atomanlagen und für den Einsatz erneuerbarer Energien. Radioaktivität kennt keine Grenzen, unser Widerstand auch nicht.
Wir möchten uns ausdrücklich für die Schweizer Unterstützung in Biblis bedanken. Ein Sonderzug fuhr von Basel nach Biblis in das Bundesland Hessen, wo wir alle am 24. April eine bunte, laute, sonnige und friedliche Umzingelung des AKW Standortes in Biblis mit 20.000 Menschen gemacht haben, das war die größte Demo seit über 20 Jahren in Biblis. Bundesweit haben in Deutschland an diesem Tag insgesamt knapp 150.000 Menschen gegen Atomanlagen demonstriert.
Wir wissen, dass damals 1975 die erfolgreiche Platzbesetzung in Wyhl ohne die Hilfe von schweizerischen, österreichischen und französischen AtomkraftgegnerInnen nie gelungen wäre. Es hätte dann auch keine Anti–AKW–Bewegung in Westdeutschland zu diesem Zeitpunkt gegeben. Die Anti-AKW-Bewegung war von Anfang an, bei aller örtlichen Verankerung, auch immer eine internationale Bewegung bis heute.
Wir erinnern daran, dass Anfang der 70er Jahren, nach der Ölkrise, in der Schweiz zehn AKW geplant waren. In der Schweiz wurde auch eine Platzbesetzung, kurz nach Wyhl in Kaiseraugst durchgeführt. Die AKW Baugrube wurde wieder zugeschüttet. Fünf AKW wurden trotz heftigen Widerstand schließlich gebaut.
Wir sind für die sofortige Stilllegung aller Atomanlagen, weltweit!Wir sind für Energieeinsparung, Energieeffizienz und Erneuerbare Energien.
Zum Hintergrund: Die Schweizer Energiekonzerne haben Anträge auf Rahmenbewilligungen für drei neue Atomkraftwerke gestellt. Für das Jahr 2009 hat die Schweizer Atomaufsichtsbehörde ENSI den laufenden Atomkraftwerken ein miserables Zeugnis ausgestellt ohne ernsthafte Konsequenzen zu ziehen. Die Schweizer Atommüllgenossenschaft NAGRA möchte den Atommüll in einer dünnen Tonschicht bei Benken in der Nähe des Hochrheins vergraben und bedroht so grenzüberschreitend schweizerische, deutsche, französische und holländische Rheinanwohner vom Hochrhein bis an die Nordsee, die Ihr Trinkwasser aus dem Rhein beziehen.